Für Kinder und Jugendliche gilt, wie für Erwachsene,
Trauer ist Schwerstarbeit für Leib und Seele.
„Trauer ist … ein Gefühlsspektrum. eine einzigartige, weil individuell unterschiedliche und zugleich unglaublich vielseitige Empfindung.“
Es gibt viele Ausdrucksweisen der Trauer, die sich vermischen, sich abwechseln oder aufeinander folgen können – Weinen, Schreien, Stöhnen, Wut, Zorn, Aggression, Trotz, Schuldgefühle, Hilflosigkeit, …. Es ist wichtig, seinen Gefühlen in der Trauer nachzugehen, denn nur so ist es möglich, den Verlust zu verarbeiten.
Nicht nur die Seele, sondern auch der Körper reagiert auf den Verlust eines geliebten Menschen. Symptome, wie Glieder schmerzen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Herz rasen, Kurzatmigkeit, Appetitlosigkeit oder Schlafstörungen können sich als Begleiterscheinungen der Trauer zeigen.
Viele Menschen versuchen, sich gegen die Trauer zu wehren, sie zu verdrängen. Sie haben Angst davor, sich diesem oft kaum zu ertragenden Schmerz auszusetzen oder ihre Gefühle preiszugeben. Es führt aber kein Weg an der Trauer vorbei, sondern nur durch sie hindurch. Nur ein Zulassen der Trauer verhindert, dass sich der Schmerz nach innen richtet und krank macht.
Trauer ist auch ein Ausdruck von Liebe. Deshalb ist auch die Intensität der Beziehung zu einem Menschen ausschlaggebend für die Intensität der Trauer. Trauer ist nicht zeit gebunden. Die Zeit der Trauer kann sehr kurz und dann vielleicht auch beendet sein, aber auch ein Leben lang immer wiederkehren.
Schwierigkeiten der Trauerarbeit für ein Kind
Die Hoffnungslosigkeit der Heranwachsenden ist für Eltern, LehrerInnen und ErzieherInnen oft nicht zu erkennen, da sie sich meist hinter einer arroganten, gelangweilten oder aufmüpfigen Maske versteckt. Auf diese Art und Weise entfremden sich Jugendliche und Erwachsene immer mehr voneinander, sodass oft kaum ein Spielraum bleibt für Gespräche über Ängste, Sorgen und den Sinn des Lebens.
Für die jüngeren Kinder entstehen noch größere Schwierigkeiten, beim Trauern: ihre Unfähigkeit zu verbalisieren ist größer, und die mangelnde kognitive Einsicht in die Gegebenheiten des Leben steht ihnen im Weg.
Meist sind Kinder doppelte Verlierer. Beim Verlust von Vater, Mutter oder Geschwistern verlieren sie nicht nur eine geliebte Bezugsperson, einen Freund und Spielkameraden, sondern meist auch noch über längere Zeit hinweg die Zuwendung und Aufmerksamkeit ihrer Familie, die selbst trauert. „Nur wenigen Müttern und Vätern gelingt es, in der natürlichen Selbstbezogenheit ihrer Trauer, die Ängste, Fragen und Schuldgefühle der Kinder wahrzunehmen und auf sie einzugehen.“ Das soll kein Vorwurf an die Eltern sein.
Doch gerade Kinder brauchen in dieser Zeit besonders viel Aufmerksamkeit, um wirksame Trauerarbeit zu leisten, um sich eines Tages wieder dem Leben zuwenden zu können.
Der Tod eines nahestehenden Menschen hat für jedes Kind ganz individuelle Auswirkungen. Diese hängen von verschiedenen Faktoren ab.
Alter, Reife, Ich-Stärke, Phasen spezifische Probleme, Vorerlebnisse und die persönliche Beziehung zum Verstorbenen spielen eine wichtige Rolle.
Es ist sehr wichtig, mit dem Kind offen über die wirkliche Todesursache des Verstorbenen zu sprechen. Dabei sollte man immer wieder betonen, dass sein Verhalten absolut nichts mit dem Tod dieses Menschen zu tun hat.
Es ist unter Umständen hilfreich und notwendig, das Kind psychotherapeutisch zu unterstützen:
Zwei meiner Kinder habe diese Hilfe in Anspruch genommen und sprechen heute als Erwachsene sehr positiv darüber.
Das Leben findet seinen Weg über den TOD hinaus !
Kinder sind solch Phantastische kleine Menschen
Stärker , Weiser und Unzerbrechlicher , als Erwachsene vermuten mögen .